Die Theater-AG präsentiert: „Biedermann und die Brandstifter“

Nach einer zweijährigen Zwangspause kann die Oberstufen-Theater-AG des FEG endlich wieder ihr Können unter Beweis stellen. Für den 16.5., 18.5. und 20.5.2022 sind insgesamt drei Aufführungen geplant, die jeweils um 19:00 Uhr in der Aula des Sandhäuser Gymnasiums beginnen. Karten sind ab dem 10.5.2022 in der 1. großen Pause im Eingangsbereich erhältlich oder können im Sekretariat sowie an der Abendkasse erworben werden.

Zum Inhalt: „Biedermann und die Brandstifter“ ist neben „Andorra“ Max Frischs bekanntestes Stück. Er schrieb die Urfassung bereits in der Nachkriegszeit, nicht nur unter dem Eindruck des kaum vergangenen Nationalsozialismus‘, sondern auch der Machtübernahme der Kommunisten in der Tschechoslowakei.

Gottlieb Biedermann, ein wohlhabender Haarwasserfabrikant, lebt selbstzufrieden mit seiner Frau Babette und seinem Dienstmädchen Anna in einem gutbürgerlichen Haus. Dass es seinen Angestellten weniger gut geht, der Erfinder Johann Knechtling, dem Biedermann seinen Reichtum verdankt, sich seinetwegen sogar das Leben nimmt, interessiert ihn nicht. Er folgt dem Radfahrerprinzip: nach oben buckeln, nach unten treten.

Als eine Serie von Bränden die unmittelbare Nachbarschaft überzieht, klopfen auch bei ihm verdächtige Gestalten an und bitten um Obdach und Verpflegung. Die ungebetenen Gäste, der ehemalige Ringer Josef Schmitz und der frühere Kellner und Akrobat Wilhelm Maria Eisenring, machen keinen Hehl daraus, dass sie nichts Gutes im Schilde führen. Biedermann jedoch glaubt, sie sich zu Freunden machen zu können und so dem drohenden Unheil zu entgehen.

„Das Lehrstück ohne Lehre“ (so der Untertitel) zeigt die Unbelehrbarkeit des Menschen, der auch angesichts überdeutlicher Anzeichen von Gefahr diese nicht sehen will, sondern sie vielmehr ignoriert und sich ihr damit letztendlich ausliefert.

Diese Botschaft lässt sich auf viele aktuelle Themen übertragen. Als wir mit den Proben begannen, schien uns die Umweltproblematik ein wichtiges und drängendes Thema unserer Zeit, die letzten Monate haben uns jedoch gelehrt, dass die Gefahr für Leib und Leben noch unmittelbarer sein kann, wenn man glaubt, mit einem Despoten wie Putin verhandeln zu können. Max Frischs Drama ist von erschreckender Aktualität.