Unerschrockene Mädchen treffen auf dreisten Dieb –

„Emma und die DetektivInnen“ nach dem Roman von Erich Kästner

Nach langer Pause durfte die Unterstufentheater-AG des FEG endlich wieder ihr vielseitiges Schauspieltalent unter Beweis stellen. Das Publikum wurde in das Abenteuer Großstadt nach Berlin mitgenommen und begab sich auf die Spur eines schamlosen Diebes.

Emilia Tischbein, auch genannt „Emma“ (Lina Ullrich) reist mit dem Zug nach Berlin, wo sie ihre Oma (Elisa Rückemann) und Cousine Pony Hütchen (Anne Weiß) besuchen möchte. Während der Fahrt, wo sie zunächst auf weitere Mitreisende (Narin Cak) trifft, wird sie jedoch hinterhältig bestohlen von einem dreisten Dieb (Alexander Dirks). Dieser klaut das gesamte Reisegeld, welches von Emmas Mutter (Lea Braun) vorher hart erarbeitet worden ist.

In Berlin angekommen trifft Emma zufällig auf Lotte (Hannah Hogan), die, dank einer Hupe, schon von weitem auf sich aufmerksam macht. Empört über Emmas Schicksal machen sich die Beiden auf die Suche nach dem Dieb des Geldes. Mit der Hilfe von Lottes Freundinnen Professorin (Hannah Nordberg), Bleuer (Flurina Neumann), Friedericke (Luise Sophie Hoffmann), Dienstag (Sissi Sandforth), Mittenzwey (Jona Korbel), Klärchen (Baran Naghib) und Jule (Orisha Yankam) begeben sie sich auf ein Abenteuer durch die große Stadt Berlin. Detektivisch unterstützt wird die Gruppe zudem von Emmas Cousine Pony Hütchen und für die Verpflegung der Gruppe sorgt Emmas Oma. Nach aufregender Spionagearbeit kann der Dieb schließlich überwältigt werden und wird ordnungsgemäß von der Wachtmeisterin Lurje (Elena Todorova) und der Kommissarin Frau Jacob (Mathilda Glaser) festgenommen und abgeführt. Das gestohlene Geld wird schlussendlich wieder an Emma zurückgegeben und sie kann nun in Ruhe die restliche Zeit bei ihrer Oma und Cousine in Berlin genießen.

Die Neuausrichtung des Stückes mit dem Fokus auf nahezu ausschließlich weibliche Charaktere ist der Theatergruppe wunderbar geglückt. Erich Kästners Detektivgeschichte, welche im Herbst 1929 erschienen ist und im November 1931 in Berlin uraufgeführt wurde, zeigt mit Witz und Charme, wie es eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen schafft, einen gewieften Dieb aufzuspüren und schließlich zu überwältigen. Unter der Regie von Michael Weiß wirft die Unterstufentheatergruppe einen modernen Blick auf das Stück ohne typische Elemente Kästners – wie seinen geistreichen Wortwitz – zu vernachlässigen.

Bereits im Jahre 1976 hieß das erste Stück der Theater-AG des FEG, unter Leitung von Roswitha Becker, „Emil und die Detektive“. Die Wiederaufführung zum 50-jährigen Schuljubiläum mit ihrer modernen Adaption zeigt, dass, selbst 90 Jahre nach der Uraufführung Kästners, die eigentliche Erkenntnis des Stückes nicht verloren geht. Denn deutlich bleibt weiterhin, dass nur in der Gemeinschaft und mit viel Einfallsreichtum ein Problem nachhaltig gelöst werden kann.  

Bericht: P. Wolfs; Fotos: A. Bruckner